Die Highlights im Süden Elbas
Hier findet ihr ein paar der zahlreichen Traumplätze zum Abtauchen kurz umschrieben. Am besten aber erlebt man die tollen Plätze gleich vor Ort.
Triglia (Scoglio della Triglia)
Ausserhalb des Golfs von Marina di Campo befindet sich ein grosser Felsvorsprung, der unter Wasser bis zu einer Tiefe von etwa 20 Metern abfällt. Berühmt ist dieser Tauchplatz aufgrund einer Madonnenstatue in 15 Metern Tiefe, welche 1970 da von Fischern platziert wurde. Die Statue eignet sich bestens als Startpunkt für einen Tauchgang in Richtung Süden. Hält man die Wand zur Linken, erreicht man auf rund 30 Metern Tiefe eine eindrucksvolle Felsgruppierung. Hier trifft man auf enorme Fischvielfalt (Zackenbarsche, Zahnbrassen, Oktopusse, Mönchsfische, Garnelen, Schneckchen, usw.) und eine prachtvolle Pflanzenwelt. Die Felsen können umrundet und der Tauchgang am Startpunkt abgeschlossen werden.
Fonza Innen
Direkt vor Capo Fonza schliesst eine Landzunge den Golf von Lacona. In Küstennähe ragt eine kleine Untiefe leicht aus dem Wasser. Die Ostwand dieses Felsens reicht in eine Tiefe bis zu 40 Metern, wo man eine kleine Grotte findet. Dieses Tauchgebiet zeichnet sich aus durch unzählige Felsspalten, Canyons und Kanäle und ist bewachsen von wunderschönen roten Edelkorallen, Anemonen und gelben Gorgonien. Hier leben u.a. zahlreiche Muränen, Conger, Zackenbarsche, Mönchsfische und Krustentierchen.
Fonza Aussen
Etwas vorgelagert von Capo Fonza liegt eines der Highlights aus Elbas Süden. Aus einer Tiefe von ca. 45 Metern erhebt sich im südöstlichen Teil des Tauchplatzes eine Steilwand, deren Ende bis fast unter die Wasseroberfläche ragt. Diese zerklüftete Felswand bietet einer Vielzahl von Tieren eine Heimat und gute Beobachter entdecken unzählige Drachenköpfe, Muränen, Langusten oder auch einen Hummer. An der Aussenseite ziehen immer wieder Zahnbrassen ihre Kreise oder Adlerrochen fliegen vorbei. Im östlichen Teil befindet sich auf rund 20 Metern Tiefe ein Plateau, auf dem sich etliche Zackenbarsche tummeln und bisweilen grosse Schwärme von Barrakudas beobachtet werden können. Während des Austauchens im flachen Bereich lohnt es sich, in den vielen Spalten nach Einsiedlerkrebsen oder Seespinnen Ausschau zu halten.
La Corbella
Etwas vorgelagert vor der Stella Küste befindet sich die Insel La Corbella. Ein artenreicher Tauchplatz, der für jeden Taucher etwas zu bieten hat. Der nördliche Teil eignet sich dank seiner relativen Einfachheit besonders auch für Einsteiger (15 – 20m) und entzückt durch seine biologische Vielfalt (Muränen, Zackenbarsche, Oktopusse). Etwas anspruchsvoller gestalten sich die Bereiche südwestlich und südöstlich des Felsens. Ab 30 - 35 Meter Tiefe findet man hier zauberhafte Gorgonienwälder in Purpur, in denen man zwischen Mai und Oktober garantiert auf Katzenhaieier stossen wird. Saisonunabhängig tummeln sich hier Zahnbrassen, Zackenbarsche, Muränen, Barrakudas, Adlerrochen und das geübte Auge entdeckt schon mal einen Conger oder eine Languste. Dieser Platz eignet ausgezeichnet zum Schnorcheln! Für alle immer wieder ein Genuss.
Capo Stella
Der Tauchgang startet üblicherweise in einer kleinen Lagune, von welcher aus in südliche Richtung getaucht wird. Nach kurzer Zeit gelangt man an eine Felsformation, welche bis in eine Tiefe von 30 Metern abfällt. In diesen Felsen gibt es zahlreiche Seesterne und Nacktkiemer zu entdecken, mit geübtem Auge auch einen Oktopus oder Drachenkopf. Routinierte Taucher können hier eine Höhle erkunden, deren Eingang auf ungefähr 12 Metern liegt. Danach lohnt sich auf jeden Fall ein Blick zurück auf die Felsen über der Höhle! Das poröse Gestein entlässt die Luftblasen aus zahlreichen Öffnungen an die Oberfläche. Da kommt sich schon mal vor wie in einem Whirlpool!
Gelbe Wand (Scoglio che bara)
In etwa 50 Meter Entfernung von der Küste nördlich vor Capo Stella birgt dieses bezaubernde Tauchgebiet auf 14 Meter Tiefe einen unverhofften kleinen Felsen, umgeben von weitläufigen Seegrasfeldern und Sandflächen. Seine Westseite ist übersäht von goldgelb strahlenden Krustenanemonen. Der bis auf 40 Meter abfallende Felsblock ragt an seinem höchsten Punkt bis ca. 7 Meter unter die Wasseroberfläche. Sein markantes Charakteristikum ist der tiefe Spalt, der den ganzen Brocken durchzieht. An Fischreichtum mangelt es hier nie.
Morcone Riff
Direkt vor unserer Haustür befindet sich das variantenreiche Morcone Riff. Die Wand, welche in Richtung Festland abfällt und eine Tiefe von 35 Metern erreicht, hält unzählige Überraschungen in kleinen Höhlen und Löchern bereit. Auf ihrem Rücken, einem breiten Felsplateau, verstecken sich Oktopusse und viele andere schüchterne Meeresbewohner in labyrinthischen Furchen und Spalten. Ein äusserst abwechslungsreicher Tauchplatz, bei dem es an Zackenbarschen, Muränen und Barrakudas nicht mangelt und uns auch mal ein neugieriger Conger verstohlen aus seinem Versteck beobachtet.
Gemini
Dieses kleine Fels-Duo liegt westlich der Küste von Capo Calamita in der Nähe von Capoliveri. Der kleine, aber feine Tauchplatz fällt langsam entlang eines felsigen Bodens ab. Man findet zwischen 10 und 17 Metern interessante Hohlräume, kleine Höhlen und natürliche Bögen und Canyons, in denen zahlreiche spannende Lebewesen hausen.
La Focacciola / Punta della Focacciola
Nicht weit südlich der Gemini Inseln ragt ein bescheidener Fels nur wenig aus dem Wasser. Seine Bescheidenheit trügt: hier treffen sowohl Unerfahrenere als auch Geübte und Fotografen auf wertvolle Überraschungen und werden nie enttäuscht. Die abwechslungsreiche Bank kann bei einer maximalen Tiefe von 20 Metern in aller Ruhe erkundet werden. Ihre durch faszinierende Lichtspiele bewegten Wände sind gekennzeichnet von unzähligen Canyons, Spalten und Höhlen, die rege belebt werden von Zackenbarschen, Goldstriemen, Oktopussen, Muränen und zahllosen Nacktschnecken. Auf ca. 10 Metern Tiefe findet man eine kleine bewachsene Grotte, durch die bei gegebener Vorsicht hindurch getaucht werden kann.
Affenfelsen (Isolotto Corbelli)
Rund um die spektakuläre Felsformation, genannt Isolotto Corbelli, befindet sich ein wahres Canyon-Labyrinth. Bei besten Sichtweiten ist das Tauchen durch die traumhafte Unterwasserberglandschaft ein wahrer Genuss. Da leben Barrakuda Schwärme, zahlreiche Muränen, und dem aufmerksamen Taucher wird nicht selten unverhofft ein kurzes Conger «Tête-à-Tête» beschert. Auch die Liebhaber fürs Detail kommen hier garantiert auf ihre Kosten.
Jacques Mayol
Der Tauchplatz ist benannt nach dem berühmten Apnoe-Taucher, unter dessen Haus auf der Klippe die Ankerstellte liegt. Unterwasser befindet sich eine kleine Wand, welche sich bis zu einer Tiefe von 35 Metern zieht. Es lohnt sich, diese Wand langsam abzutauchen, um die vielen Seesterne, Nacktkiemenschnecken oder Strudelwürmer zu betrachten. Auch Langusten oder Conger können an diesem Platz entdeckt werden. Gleich neben der Wand befindet sich eine grosse Sandfläche, auf welcher Einsiedlerkrebse oder Sandaale beobachtet werden können. Wer ein gutes Auge beweist, stösst vielleicht sogar auf einen raffiniert getarnten Himmelsgucker oder einen Zitterrochen.
Punta Rossa
Ein einfacher Tauchplatz mit der Möglichkeit, auch sehr rare Unterwasserbewohner anzutreffen. Geankert wird auf einer Sandfläche, einige Meter entfernt vor einer Felsformation. Auf der Sandfläche gibt es die Möglichkeit, Stechrochen oder Zitterrochen anzutreffen. Sobald man an der Felsformation angelangt ist, folgt man dieser bis in eine Tiefe von maximal 25 Metern. Oft trifft man hier auf kleine Zackenbarsche oder Drachenköpfe. Grosse Schwärme von Mönchsfischen und Goldstriemen sind treue Begleiter an diesem Tauchplatz. Wer ein gutes Auge hat, kann hier auch einen Himmelsgucker entdecken.
Remaiolo
Ähnlich einer Schildkröte erstreckt sich nicht weit westlich von Punta dei Ripalti die kleine Felsinsel Remaiolo. Südwestlich ihres Rückens fällt die abwechslungsreiche Wand in eine Tiefe von bis zu 45 Metern, bewachsen mit unzähligen wunderschönen roten Gorgonien. Im Abstieg wird die Wand immer steiler, ihre Höhlen sind gefärbt von Leben und zahlreichen Überraschungen. Rund um die Insel findet man Zackenbarsche, Muränen, Barrakudas und viele kleine Meeresbewohner. Dieser Tauchplatz eignet sich auch wunderbar für einen gemütlichen Schnorchel-Ausflug.
Ripalti / Grottone
Der Tauchplatz kann in zwei Bereiche unterteilt werden, wobei der Tauchgang schön in dessen Mitte gestartet wird. Taucht man vom Boot in südliche Richtung gibt es zwei kleine Steilwände, welche von Nacktkiemern über Drachenköpfe bis zu Langusten alles zu bieten haben. Wichtig ist, ab und an ein Blick weg von der Steilwand ins blaue Wasser, so dass man auch die Barrakudas und Zahnbrassen nicht verpasst. Auch Mondfische wurden an diesem Tauchplatz schon gesichtet. Wird vom Boot aus nördlich in Richtung Küste getaucht, gelangt man über grosse, ausgewaschene Felsblöcke zu zwei kleinen Grotten. Zwischen den Felsen findet man immer wieder kleine Zackenbarsche, Drachenköpfe und Muränen. Bei guten Sichtverhältnissen eine atemberaubende Unterwasserlandschaft. Allein die Anfahrt ist auf jeden Fall einen Ausflug wert. Wer aufmerksam die Felsküste betrachtet, entdeckt mit Sicherheit früher oder später eines der hier ansässigen Wildschafe oder gar ein Rudel dieser grazilen Gebirgskletterer. Die so genannten Mufflons bzw. Muffel werden häufig mit Ziegen verwechselt.
Bild links (Mufflon): Gianfranco Bedoschi
Picchi di Pablo
Dieser unvergessliche fisch- und farbenreiche Tauchplatz liegt zwischen dem Golf von Porto Azzurro und der Punta Calamita. Seinen Namen verdankt Picchi (=Spitzen) zwei Felsgipfeln, welche über einer atemberaubenden Steilwand ruhen. Sie zählt unbestritten zu den faszinierendsten Tauchgebieten der Insel. Diese eindrucksvolle Vertikale, die auf eine Tiefe von 42 Metern abfällt, wird bevölkert von Garnelen, Muränen, Krebsen, Schnecken, Muscheln, Drachenköpfen, Gabeldorschen und vielen mehr. Am Boden in Richtung Küste findet sich eine kleine Grotte, an deren Decke man nicht selten einen Hummer oder eine Languste erspähen kann. Bewachsen von Korallen, Anemonen und Gorgonien, strahlt diese einzigartige Steilwand grell in grünen, gelben und purpurnen Farben und bezaubert auf jedem einzelnen Zentimeter mit ihrer Vielfalt an Leben und unvergleichlicher Schönheit.
Capo Calvo
Aus einer kleinen Bucht mit Wassertiefen von 5-8 Metern wird der Tauchgang bei Capo Calvo gestartet. Über ein sandiges, leicht abfallendes Gelände gelangt man im zu einigen Felsblöcken, in denen sich Muränen und Drachenköpfe oder ein Oktopus versteckt halten. Ab einer Tiefe von 30 Metern taucht man in einen richtiggehenden Wald aus roten Gorgonien. In diesem Teil können oft grosse Barrakuda-Schwärme, Zahnbrassen und gelegentlich auch Mondfische gesichtet werden. Parallel zur Küste taucht man im flachen Wasser entlang einiger Steinblöcke wieder in Richtung Startpunkt und kann den Tauchgang in der geschützten Bucht ausklingen lassen.
Relitto Aereo (Flugzeugwrack)
Dieser relativ einfache Tauchplatz bietet sowohl unseren Anfängern als auch den Fortgeschrittenen stets ein spannendes Erlebnis. Er eignet sich besonders als Alternative bei trüben Wetterbedingungen auf der Südseite. Das Relikt des kleinen Sportflugzeugs liegt auf lediglich 14-17m Tiefe in einer geschützten Bucht unweit südöstlich von Porto Azzurro (kurz vor Punta Nera). Es handelt sich hierbei um eine Britten-Norman BA-2 A6 Islander, Zulassungsnummer I-BADE, die am Unfalltag (27.06.1980) von der TRANSAVIA betrieben wurde. Einer der zwei Motoren ist abgefallen und liegt im Sand. Der verkrustete Rumpf ist wunderbar belebt von Schwämmen, Schnecken und anderen Moostierchen. In seinem Bauch findet man gerne kleine und grössere Drachenköpfe, Zackenbarsche und vielleicht auch mal eine Muräne oder einen Oktopus. Um das Wrack herum ziehen bunte Schwärme von Mönchsfischen, Goldstriemen und – wenn man Glück hat – Barrakudas.
Punta delle Cannelle (Zuckerhut)
Die Punta delle Cannelle befindet sich an der Nordküste des Golfo di Porto Azzurro und bietet Tauchtiefen zwischen 15m und 45m. Dieser von uns eher selten besuchte Tauchplatz überrascht immer wieder mit seiner Vielfalt an Flora und Fauna und einer aussergewöhnlichen Topografie. Auf rund 30 Metern Tiefe spaltet sich die Wand diagonal. Die Steilwand ist bewachsen mit roten Gorgonien, gelben Krustenanemonen und wird u.a. belebt von Muränen, Zackenbarschen, Krustentierchen und Tintenfischen.
Sant’ Andrea
Der gut 150 m breite, flache Sandstrand von Sant’ Andrea ist immer einen Ausflug wert. Der kleine Ort selbst liegt steil am Hang und in der unmittelbaren Umgebung findet man nicht nur über Wasser spektakuläre Gesteinsformationen. Das Meer ist hier meist kristallklar. Der Einstieg zum Tauchplatz befindet sich einige Meter westlich entlang eines naturgebildeten Fusswegs über die vom Wasser glatt geschliffenen Granitfelsen. In diesen Meerestiefen gibt es eine faszinierende Unterwasserwelt zu entdecken. Sie bietet den idealen Lebensraum für viele Fischarten, welche hier in grosser Zahl vorhanden sind. Scharen kleiner Mönchsfische in elektrisierender blauer Farbe schwärmen durch das satte Grün des Seegrases. Zackenbarsche huschen vorbei, kleine Drachenköpfchen verstecken sich in den Felsspalten und Vieles mehr.
Nach einem ausgiebigen Tauchgang kann man sich wunderbar auf den riesigen Felsplatten sonnen und aufwärmen.
Pomonte (Elviscot Wrack)
Die Elviscot kann sowohl vom Steinstrand als auch vom Boot aus betaucht oder «beschnorchelt» werden. Das rund 25m lange und 500 Tonnen schwere Wrack des 1972 gesunkenen Frachtschiffes Elviscot befindet sich in 12 – 13 Meter Tiefe an der Südwest-Seite der Klippe Ogliera gegenüber der Ortschaft Pomonte. Das italienische Frachtschiff war am 10. Januar 1972 von Neapel in Richtung Marseille aufgebrochen, stiess dabei aber auf den Ogliera-Felsen und ging unter. Auf sandigem Meeresgrund findet man heute noch das auf der rechten Seite liegende Heck, einen Teil der Kommandobrücke und einen Seitenteil. Durch den Schornstein lässt sich der Maschinenraum mitsamt Motoranlage erkennen. Das lichtdurchflutete Metallwrack bietet vielen Arten von Höhlenfischen (Muränen, Zackenbarschen, Oktopussen) sicheren Schutz und perfekten Lebensraum zu jeder Jahreszeit.